Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt.

Thomas Mann

(1875–1955)

Schriftsteller

Thüringer Bündnisse, Initiativen und Netzwerke gegen Rechts

Unsere Gedanken sind bei den Opfern

… und unsere Solidarität gilt den Engagierten gegen Rechts in Ballstädt. Die SprecherInnen der Vernetzung der Thüringer Bündnisse, Initiativen und Netzwerke gegen Rechts zum Neonazi-Überfall auf die Kirmesgesellschaft in Ballstädt (Nähe Gotha):
 
Madeleine Henfling, Sprecherin der Vernetzung der Thüringer Bündnisse, Initiativen und Netzwerke gegen Rechts, zeigt sich schockiert und betroffen angesichts des Überfalls von mehr als zehn vermummten mutmaßlich Rechtsradikalen auf die Kirmesgesellschaft in Ballstädt in der Nacht auf den heutigen Sonntag. „Unsere Gedanken sind nun erst einmal bei den Verletzten und ihren Familien“, so Henfling in einer ersten Stellungnahme. „Und die Solidarität der Thüringer Engagierten gegen Rechts gilt den Betroffenen und dem dortigen Bündnis gegen Rechts“, ergänzt Harald Zeil, Co-Sprecher der Thüringen-Vernetzung. Unter den Tätern soll auch ein bekannter Gothaer Neonazi aus dem Umfeld der Rechtsrock-Band „S.K.D.“ sein.

Henfling und Zeil fordern im Namen der Thüringer Bündnisse eine rasche und gründliche Aufklärung dieses Überfalls und fordern auf, Menschen, die sich in Kommunen und vor allem in kleineren Gemeinden gegen Rechts engagieren, stärker zu unterstützen. Der Erwerb von Immobilien durch die Neonaziszene ist seit vielen Jahren bekannt, politisch Verantwortliche ebenso wie Verfassungsschutz und Ministerien reagieren aber teils gar nicht oder mindestens hilflos. Hier muss es zu einem Umdenken auch innerhalb kommunaler Verwaltungen kommen, die sich – oft aus finanzieller Not – von Immobilien zu leichtfertig trennen, andererseits sich durch staatliche Stellen bezüglich einer Recherche zum Umfeld der Kaufinteressenten im Stich gelassen fühlen.

Das Ballstädter Bürgerbündnis gegen Rechts, welches die Augenzeugenberichte bestätigte, gründete sich im vergangenen Herbst, als Neonazis eine Immobilie im Ort erwarben. Seitdem sehen sich engagierte Bürgerinnen und Bürger dieses Ortes immer wieder durch Rechte bedroht und schikaniert.