Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt.

Thomas Mann

(1875–1955)

Schriftsteller

Thüringer Bündnisse, Initiativen und Netzwerke gegen Rechts

Am 8. November in Jena: Podiumsdiskussion zum „Thügida“-Aufmarsch

Das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft Jena lädt am morgigen Dienstag, den 8. November 2016, um 18 Uhr zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion ein.

Am 9. November 2016 – dem „Schicksalstag“ der deutschen Geschichte – will die neonazistische Gruppe „Thügida“ in Jena demonstrieren. Die Versammlungsanmeldung der Neonazis reiht sich ein in Veranstaltungen der extremen Rechten in Thüringen am Jahrestag der deutschen Einheit am 3. Oktober 2015, am Geburtstag von Adolf Hitler am 20. April 2016 und dem Todestag von Hitlerstellvertreter Rudolf Heß am 17. August 2016. Deutlicher kann die extreme Rechte die Maske der Bürgerlichkeit nicht fallen lassen. Diese offenen Provokationen geschehen in einem Klima politischer Polarisierung, indem nicht nur erkennbare Neonazis mit Versatzstücken nationalsozialistischer Ideologie und Sprache arbeiten. Bei der Podiumsdiskussion werden die Bedeutung des 9. Novembers für die deutsche Gesellschaft, die Rolle von Geschichtspolitik und Nationalsozialismus für die extreme Rechte heute sowie Herausforderungen für Bildung, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und diskutiert.

Gäste: Prof. Dr. Norbert Frei, Gabi Ohler, Katja Fiebiger, Dr. Matthias Quent

Norbert Frei ist einer der angesehensten Historiker in der Bundesrepublik. Seine Bücher werden weltweit übersetzt und rezipiert. Er ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und leitet das Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts. Prof. Frei gehört zahlreichen wissenschaftlichen Beiräten und Kommissionen an. Er ist Herausgeber der im Verlag C.H. Beck erscheinenden siebenbändigen Reihe „Die Deutschen und der Nationalsozialismus“, in der Historikerinnen und Historiker der jüngeren Generation eine anschauliche Geschichte der deutschen Gesellschaft des „Dritten Reiches“ vorlegen – „für die Zeit nach der Zeitgenossenschaft“.

Gabi Ohler ist seit Dezember 2014 Staatsekretärin im Thüringer Ministerin für Bildung, Jugend und Sport. Die Politikerin der Linkspartei ist studierte Germanistik und Politologin. Sie ist neben der Bildungspolitik u.a. für die Umsetzung des Thüringer Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit zuständig.

Katja Fiebiger ist Projektkoordinatorin von MOBIT, der mobilen Beratung für Demokratie – gegen Rechtsextremismus in Thüringen. MOBIT berät unter anderem Initiativen, Projekte und Vereine, Schule und Jugendarbeit sowie Verwaltung und Politik im Themenfeld Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.

Matthias Quent ist Leiter des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft – Thüringer Dokumentations- und Forschungsstelle gegen Menschenfeindlichkeit (IDZ).

Die Podiumsveranstaltung wird live im Internet auf dem Online-Nachrichtenportal Thüringen 24 übertragen.

Termin: Dienstag, 8.11.2016, 18.30 Uhr (Ende ca. 20 Uhr), Theaterhaus Jena, Schillergäßchen 1, 07745 Jena
Gäste: Prof. Dr. Norbert Frei, Gabi Ohler, Katja Fiebiger, Dr. Matthias Quent
Ausschlussklausel:
Entsprechend § 6 Abs. 1 VersG sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Versammlung ausgeschlossen.