Demokratie kann man keiner Gesellschaft aufzwingen, sie ist auch kein Geschenk, das man ein für allemal in Besitz nehmen kann. Sie muss täglich erkämpft und verteidigt werden.

Heinz Galinski

(1912–1992)

Vorsitzender des Zentralrates der Juden in Deutschland 1988-1992

Thüringer Bündnisse, Initiativen und Netzwerke gegen Rechts

Zeitzeugen im Gespräch 2015: Sidney Finkel

Öffentliches Zeitzeugengespräch mit dem ehemaligen Häftling des Konzentrationslagers Buchenwald Sidney Finkel anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald

Sidney Finkel wurde 1932 als Sevek Finkelstein in Piotrow, Polen, geboren. Nach dem Überfall Deutschlands auf Polen mussten er und seine Familie in das Ghetto der Stadt ziehen, seine Mutter und Schwester Frania wurden später nach Treblinka deportiert. Über die Zwangsarbeitslager Bugaj und Czecstochowa kam Sidney Finkel zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder 1944 in das Konzentrationslager Buchenwald. Sein Vater wurde in das Konzentrationslager Mittelbau-Dora verschleppt und starb dort. Einen Tag vor der Befreiung Buchenwalds wurde Sidney Finkel nach Theresienstadt verschleppt, wo er im Mai 1945 gemeinsam mit seinem Bruder die Befreiung erlebte. Nahezu seine gesamte Familie wurde im Holocaust ermordet. Über Großbritannien wanderte Sidney Finkel 1951 in die USA aus und war als Verkäufer und Manager eines Geschäftes erfolgreich tätig. Mit 55 Jahren erlangte er nachträglich die Hochschulreife und 2011 verlieh ihm die St. Xavier Universität, Chicago, die Ehrendoktorwürde. Heute ist Sidney Finkel fünffacher Vater, hat neun Enkel und einen Urenkel.

Termin: Freitag, 10.4.2015, 19.30 Uhr, Jugend- und Kulturzentrum „mon ami“, Goetheplatz 11, Weimar
Veranstalter: Eine gemeinsame Veranstaltung des Bürgerbündnisses gegen Rechtsextremismus Weimar und der Gedenkstätte Buchenwald
Ausschlussklausel: Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.