Das Schlimmste, was man sich und der Welt antun kann,
ist die Gleichgültigkeit gegenüber den politischen Verhältnissen.

Stéphane Hessel

(1917–2013)

Widerstandskämpfer, Überlebender des KZ Buchenwald, Mitverfasser der UN-Charta der Menschenrechte, Publizist

Thüringer Bündnisse, Initiativen und Netzwerke gegen Rechts

Keine (Sport-)Plätze für Nazis!

Liebe Bürgerinnen und Bürger im Eichsfeld! Liebe Verantwortungsträger in den Kommunen, Parteien, Kirchen, in den Bildungseinrichtungen, Vereinen und in allen demokratischen Gruppierungen!

Zum wiederholten Male will die NPD im Eichsfeld einen „Eichsfeldtag“ durchführen. Er soll am 17. Mai 2014 auf dem Sportplatz in Leinefelde stattfinden und hat das Ziel, Eichsfelder Bürger mit neonazistischem Gedankengut zu infiltrieren und den Kampf der NPD um die Parlamente einzuläuten: nachmittags mit einem Familientag, am Abend mit einem Rechtsrockkonzert, zu dem NPD-Anhänger aus ganz Deutschland eingeladen werden.
Wir dürfen dazu nicht schweigen!

Der Bundesinnenminister hat vor einigen Tagen seinen Bericht zur politisch motivierten Kriminalität in Deutschland gegeben, aus dem hervorgeht, dass die Zahl der fremdenfeindlichen Straftaten um 11,6 Prozent, die Zahl der fremdenfeindlichen Gewalttaten gar um 19,2 Prozent gestiegen ist. Das zeigt sehr deutlich, dass die Worte Bert Brechts nichts an ihrer Gültigkeit verloren haben: „Der Schoss ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“.

Der jüngst veröffentlichte Thüringen-Monitor zeigt, dass zwar nur eine kleine Minderheit direkt die neonazistische Szene unterstützt. Erschreckend hoch aber ist der Anteil in der „Mitte der Gesellschaft“, von denen jeder zweite der Auffassung ist, dass die Überfremdung unseres Landes durch Ausländer besorgniserregend ist. Jeder fünfte Befragte ist der Meinung, dass der Nationalsozialismus auch gute Seiten hatte. Solche Einstellungen gefährden die Grundwerte unserer Zivilisation: Freiheit und Demokratie, Zusammenhalt und Toleranz, den Schutz der Menschenwürde eines jeden.

Die Erfahrungen in anderen Kommunen zeigen: Wo sich alle demokratischen Kräfte einer Stadt oder einer Region in friedlichen und doch machtvollen Demonstrationen und Kundgebungen zusammentaten, musste der braune Spuk verschwinden.

Stehen wir auch im Eichsfeld gemeinsam auf und zeigen wir: Der nationalsozialistische Ungeist hat keinen Platz in unserer Mitte. Beteiligen Sie sich mit den Menschen, die zu ihren Verbänden, Gemeinden, Schulen, Vereinen, Freunden und Nachbarschaften gehören, an unserem Widerstand gegen rechtsextremes Gedankengut am Samstag, den 17. Mai 2014: 16 Uhr Ökumenisches Friedensgebet in der Magdalenenkirche in Leinefelde, 17 Uhr Demonstration und Kundgebung vom Bahnhofsvorplatz nach Leinfelde-Süd.

Es grüßen Sie im Namen der Eichsfelder Initiative gegen Rechts
Nobert Sondermann, Mechthild Wolf, Bernd Winkelmann

Termin: Samstag, 17.5.2014, Leinefelde, 16 Uhr: Ökumenisches Friedensgebet, Magdalenenkirche; 17 Uhr: Demonstration und Kundgebung vom Bahnhofsvorplatz nach Leinfelde-Süd