Die Thüringer Bürgerbündnisse, Initiativen und Netzwerke gegen Rechts rufen dazu auf, sich den Naziveranstaltungen am 17. Mai in Leinefelde, am 14. Juni in Sömmerda und am 5. Juli in Gera entgegenzustellen.
Egal wo und wann sie in Thüringen auftreten, wir werden den Nazis zeigen, dass sie und ihre menschenverachtenden Ideologien weder in unseren Parlamenten, noch auf unseren Straßen und Plätzen willkommen sind. Ihrer rassistischen Hetze stellen wir die Idee einer solidarischen Gesellschaft entgegen.
Mit dem Eichsfeldtag am 17. Mai in Leinefelde beginnt eine Serie von Veranstaltungen, mit denen die NPD und die mit ihr verbundenen nazistischen sogenannten freien Kameradschaften für ihre menschenverachtende und rückwärtsgewandte Ideologie werben wollen. Dies setzt sich fort mit einem „Thüringentag der nationalen Jugend“ am 14. Juni in Sömmerda und dem Hasskonzert „Rock für Deutschland“ am 5. Juli in Gera.
Keine Nazis – weder auf unseren Straßen und Plätzen noch in den Parlamenten
In den betroffenen Städten und Gemeinden formiert sich vielfältiger und kreativer Widerstand von Menschen aus allen Teilen der Bevölkerung, die den Nazis mit aller Deutlichkeit zeigen wollen, dass sie bei Ihnen nicht willkommen sind. Wir rufen dazu auf, diese Aktionen zu unterstützen und sind dabei mit allen solidarisch, die sich den Nazis mit zivilgesellschaftlichen Mitteln und mit zivilem Ungehorsam entgegenstellen und mit uns das Ziel teilen, solche Naziveranstaltungen zu behindern und nach Möglichkeit zu verhindern.
Gegen die Kriminalisierung antifaschistischen Handelns
Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass antifaschistisches und antirassistisches Handeln verfassungskonform ist. Jegliche Versuche solches Handeln zu kriminalisieren verurteilen wir entschieden und wir sind solidarisch mit den von Repressionen Betroffenen. Insbesondere fordern wir die Freilassung des Jenaers Josef, der seit den Protesten gegen den Wiener Akademikerball Ende Januar 2014 von der österreichischen Justiz in skandalöser Weise immer noch festgehalten wird. Von den bei den Naziveranstaltungen eingesetzten Polizeikräften fordern wir ein entschiedenes Vorgehen gegen jegliche menschenverachtende Handlung der Nazis, statt ihnen mit unverhältnismäßigen Mitteln gegenüber antifaschistisch und antirassistisch Aktiven den Weg freizuräumen.
Den rassistischen Konsens durchbrechen – Menschen wie Menschen behandeln
Wir widersetzen uns den Veranstaltungen der Nazis und Rassisten wohl wissend, dass es vor allem darauf ankommt, ihnen ihre Anknüpfungspunkte in der Mitte der Gesellschaft zu nehmen. Menschenverachtenden Ideologien setzen wir unser Konzept einer solidarischen Gesellschaft entgegen. Die Würde des Menschen ist für uns unteilbar. Für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und irgendwelche Vorstellungen der Ungleichwertigkeit gibt es keinen Platz – weder in der Mitte, noch an den vermeintlichen Rändern der Gesellschaft.
Wir treten für eine wirkliche Willkommenskultur gegenüber allen ein, die zu uns kommen. In besonders menschenverachtender Weise stehen derzeit Flüchtlinge im Fokus nazistischer und rassistischer Hetze. Wir rufen deshalb alle Engagierten auf, sich solidarisch zu zeigen mit Flüchtlingen und allen anderen Menschen, die in unserer Gesellschaft von rassistischer Diskriminierung betroffen sind. Insbesondere Flüchtlinge benötigen eine menschenwürdige Unterbringung und solidarische Unterstützung. Statt Asyllagern, bevormundenden Aufenthaltsregeln und einer verschärften Asylgesetzgebung fordern wir eine Unterbringung in unserer Nachbarschaft, Hilfe zur Selbsthilfe und gesellschaftliche Teilhabe. Sorgen wir dafür, dass alle Menschen die zu uns kommen eine menschenwürdige Perspektive bekommen und für sich und ihre Familien in Thüringen eine lebenswerte Zukunft gestalten können.
Wir sind der festen Überzeugung kein Mensch ist illegal. Refugees welcome, bring Your families!
Gegen Nazis und Rassisten! Nie wieder Faschismus! Am 17. Mai, 17 Uhr, ab Bahnhof Leinefelde, am 14. Juni in Sömmerda, am 5. Juli in Gera und immer und überall in Thüringen.